Posts by lapismont

    Band 1 war noch gut fand ich damals.

    24.02.2005 - Das Herz von Myrial. Der Schattenbund 1 von Maggie Furey

    Nur drei Tage aus der Geschichte des Planeten Myrial schildert Maggie Furey, doch sind es sehr ereignisreiche Tage, voll gestopft mit Geschichten und Wesen, Liebe und Hass, Rätseln und Fantasie.

    Myrial ist ein Planet stark verschiedener Reiche, welche durch die Schleierwand von einander getrennt sind. Eine Organisation Eingeweihter, der Schattenbund, bewahrt das Wissen um das Geheimnis der Welt und versucht den Schöpfern dieser Menagerie auf die Schliche zu kommen. Doch einer dieser Hüter des Wissens, will Myrial in die Freiheit führen und die engen Grenzen der Schleierwand zerstören. Doch mit dem Schwinden der Grenzen gelangen auch böse Wesen in friedliche Länder oder dringt grausames Wetter in milde Regionen.

    Mitten in diesem beginnenden Chaos stecken Veldan, eine Hütern, und ihr Partner, der Feuerdrache Kazairl, fest. Ihre Mission droht zu scheitern und bald kämpfen sie um ihr nacktes Überleben. Doch die beiden sind nur ein kleines Steinchen im bunten Mosaik aus Figuren und Handlungssträngen, das Maggie Furey mit großem Geschick und ohne jegliche Hast vor dem Leser zusammensetzt.

    Man erfährt nach und nach die Hintergründe der Personen, lernt ihre Motive kennen und wird immer tiefer in die Geschichte hineingezogen. Aber nie wird es langweilig. Zu keiner Zeit schweift Maggie Furey ab, stets treibt sie die Handlung sanft vorwärts, beleuchtet viele Szenen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und verknüpft dabei die verschiedenen Stränge mit meisterlicher Präzision.

    Selbst solche Figuren, die sehr schnell aus der Handlung wieder verschwinden, weisen eine Unmenge von Details auf. Diese Mehrdimensionalität führt dazu, dass es dem Leser trotz einer immensen Anzahl an Handlungsträgern niemals schwer fällt, den Überblick über sie zu bewahren.

    Das Herz von Myrial ist ein überaus gelungener Erster Band der Schattenbundtrilogie, Fantasie vom Feinsten. Keine schönfärbende Elfengeschichte und auch keine ultrabrutale Metzelorgie. Myrial erscheint, trotz aller phantastischen Ideen als ein realer Ort.

    Die Übersetzung von Angela Koonen lässt keinen Grund zur Klage, die Gestaltung des Buches wirkt durch die Kapitelzeichnung stimmungsvoll.

    Das Titelbild der Paperback Ausgabe von Bastei stammt von Mick van Houten und hat mit dem Buch nicht viel zu tun, bestenfalls könnte man an eine eher untypische Szene des Buches erinnert werden. Doch das kann nichts daran ändern, das Das Herz von Myrial eine uneingeschränkte Leseempfehlung ist.


    18.03.2005 - Der Geist des Steines. Der Schattenbund Band 2 von Maggie Furey

    Der Geist des Steines schließt sich nahtlos an seinen Vorgänger, Das Herz von
    Myrial
    , an.


    Die Wissenshüter Veldan, Elion und Kaz entkommen dem Chaos von Tiarond und gelangen nach Gendival, dem geheimen Reich des
    Schattenbundes. Hier kollidieren die unterschiedlichen Ansichten zur Bewältigung der Krise. Dabei beweist der Führer des
    Schattenbundes, Cergorn, erneut große Sturheit.


    Währenddessen sucht der abtrünnige Amaun in Callisiora nach Verbündeten und die Gruppe um Tormon nähert sich
    den Ursprüngen Myrials.


    In Tiarond versuchen die Überlebenden, in der Basilika dem Angriff der Ak''zahar standzuhalten. Tirishri, gefangen in der
    magischen Falle Blanks, erfährt mehr über das Volk der Magier...



    Allein die kurze und bei weitem nicht vollständige Inhaltsangabe lässt erahnen, dass dieser zweite Teil ohne Band 1
    nicht zu lesen ist. Es werden sehr viele Handlungsstränge aufgeworfen und davon nur wenige miteinander verbunden. Die
    Sprünge zwischen den Schauplätzen erfolgen meist recht zufällig, was ein wenig von der Dramatik zerstört.


    Zudem baut Furey neue Figuren in die Handlung ein, wodurch der zeitliche Ablauf erneut verzögert wird und immer mehr den
    Charakter eine Telenovela annimmt. Mit zunehmendem Lesefortschritt wird deutlich, wie oft die Autoren bei der Charakterisierung
    ihrer Figuren statisch bleibt und dabei auf Klischees zurückgreift.


    Las sich der erste Band noch als eine bunte Menagerie, fallen im zweiten Band die Strickmuster immer stärker ins Auge, wird
    die recht simple Grundstruktur erkennbar. So bleiben die Konzepte Gut und Böse klar von einander getrennt. Damit gehen
    logische Abfolgen einher, die es dem Leser leicht machen, die Geschehnisse vorauszusagen. Die Gestaltung der einzelnen
    Persönlichkeiten verflacht zusehends. Besonders das Verhalten Cergorns, der ja als Führer des Schattenbundes eigentlich
    gewisse Fähigkeiten haben sollte, wirkt unglaubwürdig. Hier werden Konflikte gebastelt, die den Leser nicht
    überzeugen können.


    Zwar ist Der Geist des Steines immer noch ein spannender Fantasyroman, durch den technischen Hintergrund des Hauptplottes
    wird sogar SF ins Spiel gebracht, aber die Fortsetzung offenbart deutlich, dass Maggie Furey leichte Kost ist.



    Die Ausgabe in der Bibliothek der Phantastischen Literatur ist ein Schmuckstück. Es wird versucht, den Eindruck eines
    ledergebundenen Buches mit Metallecken zu erwecken, das Cover von Atilla Boros und die schon von Band 1 bekannte Innengestaltung
    unterstreichen den klassischen Eindruck.

    18.04.2005 - Das Auge der Unendlichkeit. Der Schattenbund Band 3 von Maggie Furey

    Der gestürzte Hauptmann Blank, ehemals ein Wissenshüter, kehrt nach Gendival zurück und beansprucht den Titel des Archimandriten, dem Obersten der Wissenshüter, erneut für sich. Schon einmal hatte Amaurn, so Blanks eigentlicher Name, versucht, den Schattenbund zu modernisieren. Doch Cergorn hatte diese Pläne zerschlagen und Amaurn zum Tode verurteilt. Nun kommt es zum erneuten Kampf zwischen den beiden Gegnern und der Schattenbund droht in unterschiedliche Lager zu zerfallen.

    Unterdessen kämpfen die Überlebenden in Tiarond gegen innere Feinde. Krankheiten und Misstrauen schwächen die Gemeinschaft. Aliana sieht in Galvaron den besseren Herrscher und versucht mit dem geheimen Ring des Hierarchen, Druck auf Gillarra auszuüben, die als Hierarchin wenig Eignung zeigt. Zudem liegt zwischen ihr und dem neuen Hauptmann der Gottesschwerter einiges in der Luft.

    Seriema und Tormon entdecken bei den Rotten neue Freunde und unerwartete Feinde. Scall wird entführt und entfernt sich so von Rochalla...

    Die Handlungsfäden sind nicht kurz zu umreißen. Zu Vieles hat sich aufgetan, zu viele Personen rufen nach Beachtung.

    Der Autorin schien beim Verfassen von Teil 3 der Schattenbund Trilogie die Zeit davon zu rennen. Der Stoff schichtet sich in dicken Bahnen und kann kaum zu ordentlicher Kleidung verarbeitet werden.

    War die Stärke des ersten Bandes noch die Ruhe und Gelassenheit, mit der jede Aktion aus den verschiedensten Blickwinkeln und Augen betrachtet wurde, rast Band 3 förmlich dahin. Ganze Nächte werden in zwei Sätzen abgehandelt. Wenn Rochalla eine Nacht in den Händen ihres Entführers leidet, ist es nur noch eine Randnotiz.

    Nicht, dass mit einer ausführlicheren Schilderung, Substanz gewonnen wäre, aber Kontinuität.

    Auch der Personen hat Furey zu viel, um einen ordentlichen Abschluss hinzubekommen. So lässt sie große Teile der Hauptfiguren aufeinander treffen und fortan gemeinsam Abenteuer erleben.

    Bestach Band 1 noch durch eine realistische Darstellung, kommt es in den Folgebänden immer mehr zu einer verklärten Harmonisierung. Die Bösen werden lieb, ihre Taten entschuldbar. Cergorn, der als Quasi-Guter Fehler beging, wird mit Gedächtnislöschung bestraft, ohne dass die Autorin ethische Probleme damit erkennen lässt.

    So versandet die im Ansatz gute Fantasystory in Blümchenromantik.

    Unlogisch handelnde Figuren, konstruierte Konflikte, belanglose Dialoge und unspektakuläre Ideen machen das Auge der Unendlichkeit zu einem wahren Dolchstoß ins Herz der Trilogie. Wahrscheinlich hätten zehn Figuren und einigen Verflechtungen weniger den Stoff spannender gemacht.

    Lübbe bringt auch diesen Band in der Reihe Bibliothek der Phantastischen Literatur heraus, mit Hardcover und im old-fashioned Design, was dem Inhalt aber eher schmeichelt, als gerecht wird.

    Schade ist es um eine Serie, die so gut begann.

    Danke! Leider ist es in erster Linie spaßloses Elfenwerk. Ich hab davon echt zu wenig Ahnung und mit einer doppelseitigen Axt auf Supporter einzuschlagen hilft nur in Moria, abhängig von den Besitzverhältnissen.

    So, mal wieder News.

    Das Forum ist wieder unter forumos.net erreichbar.

    Die URL wird dann aber wieder umgesetzt, das ist ein anderes Problem.

    Am SSL-Zertifikat arbeite ich noch.

    Jup, seh ich auch so, das hat sich gebessert. War auch viel der Konkurrenz zu Ringe der Macht und den Corona-Lockdowns während der Dreharbeiten zur ersten Staffel geschuldet.

    Die Serie läuft bei vielen unterhalb des Radars.

    Nach der Besprechung des Trailers zur dritten Staffel durch Prof. Spencer hab ich mir Buch 4 der kleinteiligen Heyne-Ausgabe gegriffen, weil ich doch nicht mehr so genau wusste, wie das im Buch war und nun bin ich mitten in Buch Fünf.

    Okay, ich überspringe viele Beschreibungen, weil ich die Plotlines erinnern möchte. Aber das ist schon ein krasser, vielschichtiger Fantasy-Weltenbau von dem uns die Serie nicht wirklich viel zeigt.

    Und Min ist in der Serie einfach verelft worden.

    Aber egal, ich freu mich auf die dritte Staffel. RdZ gehört neben Shannara und Herr der Ringe zu meinen ersten epischen Fantasy-Welten und ich lieb das einfach.

    Die 90er halt. :lesen1: