Children of Blood and Bone von Tomi Aeyemi
Ist im Prinzip eine klassische Heldenreise, in der drei Gefährt*innen magische Artefakte finden müssen, um die Magie zurück in die Welt zu bringen, damit sie den bösen König besiegen können. Angereichert mit Traumata um ermordete Eltern, Rachegelüsten, Unterdrückung und inneren Zwiespälten. Erzählt in einem westafrikanischen Setting mit einigen Verfremdungen. Die Mythen und Legenden sind gut ausgebaut, alles andere liest sich zwar flott weg, aber da hätte ich mir etwas ausführlichere Beschreibungen gewünscht. Trotz der (großzügig gesetzten) 600 Seiten (mit kurzen Kapiteln) wird vieles zu schnell abgehandelt. Wenns sie durch den Dschungel stapfen, kann ich die drückende Schwüle nicht spüren, das Summen der Stechmücken nicht hören. Und in der Wüste knirscht der Sand nicht zwischen den Zähnen.
Der Figuren sind dafür gut ausgearbeitet. Drei von vier Hauptfiguren erzählen aus der ersten Person Präsens (warum eigentlich nicht die vierte?), was einige ja nicht so mögen. Wie gesagt, liest sich flüssig und unterhaltsam, eine komplexe Geschichte darf man aber nicht erwarten. Die nächsten beiden Bände werde ich eher nicht lesen.