Ja, ja - es ist schon wieder so weit. Oder sagen wir, es ist fast so weit. Im VLB sind die ersten Vorschauen auf die Herbst/Winter-Programme zu finden, und ich dachte mir, ich bereite euch jetzt einfach mal schonend auf das vor, was da ... äh ... dräut. 
Ich hätte - nachdem man sich selbst bei einem Sachbuch-Verlag wie G&U nicht entblödet hat, im Herbstprogramm 2024 eine eigene Reihe mit New-Adult-Romanen aufzulegen (aber klar, pecunia non olet - und ein paar Bücher werden auch als "Healthy Romance" verkauft*) eigentlich nicht gedacht, dass es mit dem ganzen Dark Romance/Romantasy/Academia/New Adult/Whatever-Kladderadatsch-Hype (nur echt mit Farbschnitt in der Erstauflage) noch schlimmer kommen könnte, sondern dass allmählich der Peak erreicht wäre. Tja - Pustekuchen. Es kann tatsächlich immer noch schlimmer kommen.
(Und dabei habe ich noch nicht einmal gelächelt und war froh ...**)
Die Bedeutung dieses Marktsegments für die Verlage kann man u.a. daran erkennen, dass es im VLB Vorschau-Specials der Verlagsgruppe Penguin Random House gibt, in denen einerseits die entsprechenden Titel quer über alle Konzernverlage hinweg aufgelistet sind, es aber andererseits auch einzelne "Specials" gibt, in denen die Titel unter den aktuell beliebtesten Tropes zusammengefasst sind (ich erspare mir und euch an dieser Stelle eine Auflistung - und nein, ihr müsst mir nicht danken) und natürlich auch "Specials" in denen die Titel gemäß ihrem "Spice Grad" (also eine, zwei oder drei Chilli-Schoten) gruppiert sind. 
Im SF-Net hat es vor einiger Zeit eine Diskussion über diese "Welle" gegeben, und manche User haben sie mit der Vampir-Welle (nach "Twilight" - oder schon nach Anne Rice) oder der Welle der Tolkienvölker-Romane verglichen. Ich war und bin jedoch der Ansicht, dass man das nicht vergleichen kann. Diese Woge aus Liebesromanen in allen möglichen und unmöglichen Ausprägungen ist etwas anderes und verändert den Markt viel mehr als die früheren Trends oder Wellen. (Ich habe mich an der Diskussion nicht beteiligt, weil ich nicht mehr sehr viel Lust auf Internet-Diskussionen verspüre, sehe aber jetzt meine nicht kundgetane Meinung bestätigt.)
Denn neben der Tatsache, dass inzwischen wirklich alle Publikumsverlage ein einschlägiges "Label" für dieses Genre - das kein Genre sondern ein Genre-Konglomerat ist - im Portfolio haben (bei PRH ist das inzwischen "blush" - da sollen Romane erscheinen, die junge Frauen "erröten lassen"), schießen auch allerorten Verlagsgründungen aus dem Boden, und diese neuen Verlage wollen natürlich ebenfalls ein Stückchen vom Kuchen abbekommen. (Dass die einschlägigen Titel bei PRH nicht nur bei "blush" erscheinen, sondern auch bei Penhaligon, Blanvalet, Penguin, Heyne, cbj etc.pp. versteht sich von selbst, oder?)
Nun gut, es ist, wie es ist. Ich werde hier auch weiterhin die Genrereihen verlinken, die ich immer verlinkt habe (wenn es denn verlinkungsfähige Vorschauen gibt), werde aber - einfach, um abzubilden, was passiert - dieses Mal auch diese ...äh ... "anderen" Genrereihen verlinken. Immerhin hat unser Adea ja auch mit Rebecca Yarros sein Glück gefunden. 
Und - das zu guter Letzt - es gibt auch ein paar Silberstreifen am Horizont. Auch dazu mehr, wenn die Vorschauen tatsächlich greifbar sind.
* - wen es interessiert: wie New-Adult-Romane und Ratgeber zusammenpassen, erklärt hier die Verlagsleiterin Körper, Geist & Seele / unum bei GU
** - na, von wem kommt's?