Neue Buchgedanken

  • Curse of the Mistwraith - Janny Wurts


    The Wars of Light and Shadow sind ein 500 Jahre dauernder Konflikt zwischen den Halbbrüdern Arithon (Schatten) und Lysaer (Licht) in der Welt Athera.

    Dieses Buch erzählt den Anfang des Ganzen, zuerst in einer anderen Welt, in die die 5 Königsfamilien nach einer Rebellion des Volkes geflohen sind und in der sich Arithon´s und Lysaer´s Familien schon seit Generationen bekämpfen. Beide werden dann durch ein Portal in eine andere Welt verbannt, wo sie magisches Wasser trinken, das ihr Leben verlängert und sie durch ein anderes Tor nach Athera gelangen, wo sie von Asandir, einem Magier der Fellowship of Seven, und seinem Schüler, dem Mad Prophet Dakar empfangen werden, weil Dakar prophezeit hat, dass durch das Tor ein Prinz kommen wird, der den Mistwraith, der seit 500 Jahren für dauerhaftes englisches Wetter in Athera sorgt, besiegen soll. Allerdings stellen sie fest, dass sie die Kräfte von beiden Prinzen dafür brauchen werden und ziehen los um den Mistwraith zu bekämpfen.

    Funfacts first: Janny Wurts hat das wohl coolste Profilbild auf Goodreats https://www.goodreads.com/author/show/8591.Janny_Wurts und das Buch ist 1993 erschienen und damit genauso alt wie ich. Ich konnte zwar kein genaues Erscheinungsdatum finden, an einer Stelle stand aber Januar 1994, womit es nur grob einen Monat jünger währe.


    Die Reihe wird, wenn das letzte Buch veröffentlicht wird, 11 Bücher lang sein (wobei das 2. und 3. eigenlich ein Buch sind und wegen der Länge getrennt wurden), die in 5 Arcs aufgeteilt sind. Dieses Buch ist auch gleich Arc I.


    Ich hab das Buch in 3 Etappen gelesen, da ich damit angefangen hab als ich in mein Lesetief gekommen bin. Damals hab ich das Buch dann erstmal nach 40% zur Seite gelegt, da es doch etwas schwer zu lesen war (zum Schreibstiel komm ich noch). Dann, nach The Shadow of what was Lost, war ich wider ehr motiviert und hab die nächsten 40% gelesen, bevor ich wider ins Stocken geraten bin und jetzt vor ein paar Wochen hab ich es fertiggelesen.


    Der Schreibstiel ist warscheinlich eine der auffälligsten Sachen an dem Buch. Die Autorin benutzt sehr viele Worte, die ich nicht kenne und die anscheinend auch dem ein oder anderen Muttersprachler probleme machen. Den Schreibstiel selbst kann man vermutlich als "blumig" bezeichnen, er war am Anfang für mich ehr gewöhningsbedürftig und etwas anstrengend, aber mit der Zeit hab ich mich daran gewöhnt und ich würde jetzt sagen, dass ich ihn mag, auch wenn ich beim lesen länger brauche, als für vergleichbar lange Bücher. Aber es gab ein paar Sätze, die ich ein zweites mal lesen musste, weil zwar klar war was passiert, aber Ms Wurts es föllig anders formuliert hat, als ich erwartet hätte. Grob in der Mitte des Buchs gibt es auch 2 Szenen, in denen groß gezaubert wird, die ich komplett nicht wirklich verstanden habe, auch wenn das im Fall der zweiten Szene vermutlich Absicht war, weil die Person, aus deren Sicht geschrieben wird auch nicht versteht, was passiert. Einige nennen das Buch auch "overdescibt", aber das finde ich nicht, denn es ist jetzt nicht so, als ob es lange Umgebungs- und Personenbeschreibungen gäbe. Perception und Inquiery sind wohl die Lieblingsworte der Autorin.

    Im Internet ziehen Leute Vergleiche mit Erikson´s und GGK´s Stiel, aber dazu kann ich nichts sagen, von GGK hab ich ja nur ein Buch auf deutsch gelesen und von Erikson nur der Prolog von Gardens auf englisch, und da der ziemlich einfach war, vermute ich, dass er nicht stellvertretend für den Rest der Reihe ist.


    Die Geschichte ist in lange Kapitel unterteilt, von denen jedes aus 3 Unterkapiteln besteht, wobei das erste meistens das längste ist und die anderen beiden sich teilweise auf andere Charaktere und Orte beziehen. Am Ende des Kapitels gibt es noch ein Mini-Unterkapitel, das in Präsens geschrieben ist und hauptsächlich aus Foreshadowing besteht oder Dinge abschließt.


    Das Buch beginnt erstmal damit, dass die beiden Prinzen eingeführt werden und dann schließlich in Athera ankommen. Danach geht es erstmal gemächlich weiter, während Dinge über die Welt und Charaktere eingeführt werden, die später oder erst in weiteren Büchern wichtig werden. Das Buch macht nähmlich kein Geheimnis daraus, dass es der Anfang einer längeren Geschichte ist. Bei manchen Dingen ist relativ klar, dass sie noch eine Rolle spielen werden, bei anderen finde ich es nicht so eindeutig. Aber Fans der Reihe meinen, dass es, wenn man weiterließt so wirkt, als ob jedes Wort tatsächlich einen Sinn hat und dass man merkt, dass die Reihe sehr genau geplant ist. Das klingt fast so, wie wenn Leute über Erikson reden. Und Ms Wurts hat auch selbst gesagt, dass die Bücher in so vielen Schichten angelegt sind, dass man beim ersten lesen nicht alles versteht und mitbekommt.


    Das auf Seite 500 beginnende Kapitel schlägt dann ein ganz anderes Tempo an und drückt kräftig auf´s Gaspedal. Danach wird es kurz wieder ruhiger, während das Finale vorbereitet wird. Und während das Buch bis dahin ehr ruhig war und es kaum Action gab, gibt es als Finale eine große Schlacht in der alles niedergemetzelt wird was Beine hat.


    Was ich auch nett finde ist, dass Arithon, auch wenn er mit einem Schwert und seiner Schattenmagie umgehen kann, in erster Linie ein Barde ist und ihm seine Musik auch wichtiger ist als alles andere.


    Das Buch hat bei mir ein paar Fragen aufgeworfen, z. B. fast alles was mit der Fellowship of Seven zusammenhängt, von denen ich hoffe, dass da noch näher drauf eingegangen wird. Und das Ende fühlt sich ehr geschlossen an, dafür das das Buch ja wie gesagt kein Geheimnis darauf macht, dass es nur der Anfang war. Ok, es ist klar, dass es irgendwie weitergehen wird, aber es gibt nur ein paar vage Andeutungen. Liegt vielleicht auch daran, dass es das Ende des ersten Arc´s ist.

    Ich hab lange hin und her überlegt, ob ich gleich weiterlesen will, ich hab den Tipp gelesen, dass man, wenn man Curse nicht schrecklich fand, man auf jeden Fall The Ships of Merior und Warhost of Vastmark im Anschluss lesen sollte. Andererseits ist das letzte Buch noch nicht erschienen und ich sollte die Reihe vielleicht etwas strecken.


    Ich hatte jetzt auch mit Ships of Merior angefangen, mich dann entschlossen, erst nach ein paar anderen Büchern zu schauen, die ich auf jeden Fall dieses Jahr beenden möchte, aber ich kann nicht aufhören an die Bücher zu denken. Ich glaub, die machen süchtig.

  • Die Reihe hat auch auf FanLit durch die Bank weg 5 Sterne erhalten. Wenn ich ehrlich bin, wusste ich um die Reihe nicht mal, die ja auch schon 20 Jahre läuft.


    Als ich mal schnell auf Amazon rübergehuscht bin, sah die Verfügbarkeit der Bände nicht wirklich prickelnd aus, wobei ich die Stimmen zur Komplexität der Geschichte schon interessant finde. Allerdings scheint der Titelheld auch ein wenig die Gemüter zu spalten...hmm...ich hab doch schon so viel auf dem TBR und TBB-Stapel..


    Ich warte einfach mal ab, was du zum weiteren Verlauf sagst. Wenn das nach der Hälfte immer noch was taugt, schau ich es mir mal genauer an.

    Mit Schirm, Charme und McClane


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    And now the page before us blurs.

    An age is done. The book must close.

    We are abandoned to history.

    Raise high one more time the tattered standard

    of the Fallen. See through the drifting smoke

    to the dark stains upon the fabric.

    This is the blood of our lives, this is the

    payment of our deeds, all soon to be

    forgotten.

    We were never what people could be.

    We were only what we were.


    Remember us

  • Die Reihe hat auch auf FanLit durch die Bank weg 5 Sterne erhalten. Wenn ich ehrlich bin, wusste ich um die Reihe nicht mal, die ja auch schon 20 Jahre läuft.

    Ah, jetzt bin ich doch ein ganz kleines bisschen deprimiert, immerhin habe ich mich über Janny Wurts und ihre Wars of Light and Shadow schon vor mittlerweile fast sechs Jahren anlässlich ihres damaligen 60. Geburtstags in unserem Blog ausgelassen (wobei "ausgelassen" nur begrenzt richtig ist - damals waren die Beiträge meistens noch kürzer als in den Jahren danach ...). ;)


    Äh , nein, deprimiert bin ich nicht, das war ein Scherz. Okay, sagen wir ein halber ... :floet:


    @ Dassem:


    Wenn dich die Reihe nich los lässt, würde ich an deiner Stelle durchaus noch Ships of Merior und Warhost of Vastmark lesen, denn auch dieser zweite Arc ist eigentlich eher Vorgeplänkel, so richtig geht es dann mit Fugitive Prince und dem dritten, aus fünf Bänden bestehenden Arc los, d.h. wenn du warten willst, bis die Reihe komplett vorliegt, kannst du auch nach Warhost of Vastmark noch problemlos eine Pause machen (und dann wirst du vermutlich auch wissen, wie du mit Janny Wurts' Schreibstil auf Dauer klarkommst). Ich bin auch noch nicht viel weiter, habe den Zyklus aber auf meiner Liste der mehrbändigen Werke, die ich gerne weiterlesen möchte; ich werde allerdings sicher warten, bis der letzte, noch fehlende Band (aus dem möglicherweise auch zwei werden können, wenn er zu umfangreich wird) erschienen ist.


    Generell kann ich nur das wiederholen, was ich bereits in dem Blogartikel geschrieben habe: So ganz kann ich den mangelnden Bekanntheitsgrad des Zyklus (auch im englischen Sprachraum) nicht nachvollziehen, denn er wirkt wirklich durchkonzipiert, und ich habe - wenn ich mir manche Rezis bzw. Janny Wurts' HP anschaue - auch nicht den Eindruck, dass sie sich in ihrer Geschichte verliert, so wie es anderen, weitaus bekannteren und erfolgreicheren Autoren früher oder später passiert ist (ich sage nur Robert Jordan und GRRM). Schon von daher reizt mich das Ganze, denn bislang hat das mMn bei den längeren Reihen bislang nur Steven Erikson geschafft.


    Stilistisch ist Janny Wurts sicher gewöhnungsbedürftig, aber wie du schon geschrieben hast, kann ihr Stil durchaus einen Lesesog erzeugen, wenn man sich auf ihn einlässt. Mit dem Stil eines Steven Erikson oder Guy Gavriel Kay (die ja auch stilistisch weit voneinander weg sind) hat das aber nichts zu tun, das ist schon eine sehr eigene - oder meinetwegen auch eigenwillige - Art, zu erzählen, und ja, man braucht mMn schon immer ein Weilchen, bis man sich eingelesen hat. Trotzdem erstaunt es mich immer wieder, dass der Zyklus so unbekannt ist. :nixweiss:


    Wenn man - @ McClane - sich übrigens mal in diesen Stil einlesen will, empfehle ich immer noch The Master of Whitestorm oder To Ride Hell's Chasm (das ist komisch - ich habe immer gedacht, ich hätte im Blogartikel ein bisschen mehr zu TRHC geschrieben :denk:), weil diese beiden Einzelromane ihrem großen Zyklus stilistisch sehr ähnlich sind.


    Falls du weiterliest, Dassem, bin ich gespannt, wie du die nächsten beiden Bände findest, in denen iirc schon ein paar Hintergründe etwas klarer werden, während gleichzeitig der eigentliche Konflikt deutlicher wird.


    Und danke für deine Einschätzung von The Gutter Prayer; den wollte ich mir irgendwann auch mal anschauen. (Momentan liegt hier aber noch zu viel anderes interessantes Zeugs rum.)

    Beware the stories you read or tell; subtly, at night, beneath the waters of consciousness, they are altering your world. (Ben Okri)

  • Ja, Schande über mein Haupt. Entweder der Blogbeitrag ging damals an mir vorbei oder ich habe es inzwischen einfach gnadenlos vergessen (was bei mir immer möglich ist, was mir in letzter Zeit häufiger auffällt, wenn ich mich nicht mehr an die Erinnerungsnotizen erinnere, die mich an andere Erinnerungsnotizen erinnern sollen).


    Demnach wurde der Blogbeitrag nun nochmals gelesen und ich muss sagen, deine Empfehlung mal mit den zwei Bänden reinzuschauen, hat mein Interesse definitiv geweckt...und mit 2 Bänden zusätzlich auf dem TBB Stapel, kann mein Gewissen eher leben als mit 13 neuen.


    Was die Verfügbarkeit der Reihe allerdings nicht bessert (und mein hastiges Impulskaufswesen anstichelt, ohje)...

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  • Wirklich profundes Wissen beisteuern kann ich zwar nicht, aber ansatzweise eine Empfehlung: Bei mir sind die "Nebelgeist"-Bände von Wurts schon so lange her, dass ich mich an die Handlung kaum noch erinnere - ich habe damals alle Teile gelesen, die übersetzt wurden, und war davon recht angetan. Deshalb habe ich dann begonnen, als die Reihe abgebrochen wurde (und ich weiß, da war ich richtig sauer auf den deutschen Verlag und bin es noch), die englischen Titel zu sammeln. Weil ich damals noch nicht sonderlich gut auf Englisch gelesen habe (heute besser, aber nicht wesentlich lieber :floet:) und die Autorin nun auch noch nicht am Ende der Reihe ist, habe ich seither die Bücher nur gehortet und nicht weitergelesen.

    Allerdings hat mich das, an was ich mich erinnere, immer motiviert, einmal von vorne anzufangen und dann gemütlich durchzulesen, wenn das Finale in Sicht ist. Tja, wobei ich einen der Brüder immer für einen fürchterlichen Deppen gehalten habe -;). Was mir aber gefallen hat, war gerade die sorgsame und liebevolle Ausgestaltung der Welt und eben auch der Charaktere. Hier hat man wirklich eine enorme Tiefe statt oberflächlicher Action, zumindest war das mein damaliger Eindruck und der Grund, weshalb ich die Reihe mochte (wie gesagt, ich kenne nur die übersetzten ersten Bände, und die haben Spaß gemacht und waren spannend).

  • Was die Verfügbarkeit der Reihe allerdings nicht bessert (und mein hastiges Impulskaufswesen anstichelt, ohje)...

    Nur mal kurz hierzu: Ich habe mir neulich ein paar englische Bände nachgekauft, um zu komplettieren - von Harper Collins schien es alles noch gut zu geben.


    Aber ich habe entdeckt, dass ich Bd. 6 "Peril's Gate" bereits in einer anderen TB-Ausgabe habe. Sollte jemand Interesse daran haben, bitte melden.

  • Buchgedanken... Ja, ich hab die Mistborn-Trilogie von Sanderson beendet und muss sagen: der Mann weiß sehr gut, was er tut. Ich mag die Geschichte sehr gern, alle Erklärungen sind nachvollziebar und logisch. Es macht Spaß Vin und Elant zu begleiten. Sazed ist aus toll.

    Ja, Sanderson ist ein wirklich guter Autor und es macht mir viel Spaß ihm in seinen Geschichten zu folgen. Ich kann das nur empfehlen!


    Aber jetzt erst mal Path of Shadows... :apo:

    If you fuck the bad guy, remember the bad guy's gonna fuck you back! (Caine)


    Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen. - George Bernhard Shaw


    Robert Jackson Bennett - Der Schlüssel der Magie

  • Nur mal kurz hierzu: Ich habe mir neulich ein paar englische Bände nachgekauft, um zu komplettieren - von Harper Collins schien es alles noch gut zu geben.


    Aber ich habe entdeckt, dass ich Bd. 6 "Peril's Gate" bereits in einer anderen TB-Ausgabe habe. Sollte jemand Interesse daran haben, bitte melden.

    Aktuell nein, aber vielleicht in 1-2 Jahren. Ich komm bei Bedarf vor dem Forentreffen nochmal auf dich zu -;)



    Aber jetzt erst mal Path of Shadows... :apo:

    Ich bin sehr auf deine Einschätzung gespannt!

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  • Ich hab auch ein paar Sachen gelesen als das Forum weg war.


    An Echo of Things to Come - James Islington


    Ein Monat nach Teil 1 hat Wirr als Northwarden eine Amnestie für Augurs durchgesetzt und versucht den Rest des Landes davon zu überzeugen, dass die Boundary verteidigt werden muss. Allerdings nimmt ihn kaum jemand ernst, da die Blind ja nur Menschen waren und Administration nicht von einem Giftet angeführt werden will und er kommt einigen Geheimnissen über seinen Vater und die Rebellion auf die Spur.


    Asha sucht nach den seit der Schlacht verschwundenen Shadows und versucht eine Heilung und eine Erklährung für ihre gelegentlichen Schwächeanfälle zu finden.


    Davian trainiert in Tol Shen seine Fähigkeiten, um sich auf die Reparatur der Boundary vorzubereiten. Allerdings ist Tol Shen nur daran interessiert, die Kriese für ihre Zwecke auszulösen und nicht sie zu lösen.


    Caeden folgt weiter dem Pfad, den er sich selbst vorgegeben hat, bekommt langsam seine Erinnerungen zurück und erfährt, worum es bei dem Konflikt wirklich geht.


    Einfach gesagt ist hier alles, was im ersten Buch gut war, noch besser. Gleichzeitig merkt man aber etwas, dass es "nur" der mittlere Teil ist.


    Genauer bekommt man hier sehr viel Hintergrund über Caeden und die Venerate, es gibt in jedem seiner Kapitel einen seiner Erinnerungs-Rückblicke, wie man sie aus dem ersten Teil kennt.

    Das Buch geht auch in eine andere Richtung als gedacht, da es nicht darum geht, dass eine böse Armee in Andarra einfallen und alle umbringen will, auch wenn die Blind im ersten Teil diesen Eindruck erwecken. Ok, die Armee gibt´s schon und sie wollen ein Ziel im Süden erreichen, aber es ist keine normale Invasionsgeschichte. Die Venerate sind auch ernsthaft davon überzeugt, dass sie die Guten sind, das richtige tun und Caeden der ist, der geteuscht wurde.


    Es gibt wieder einige Twists, allerdings bleiben dieses mal mehr Dinge offen, es gibt auch eine Sache aus dem ersten Teil, die nicht tematisiert wird. Auch was in der ersten Hälfte bei Davian passiert wirkt erstmal relativ losgelöst vom Rest und wird erst am Ende wieder aufgegriffen. Zu was das führt erfährt man wohl erst im nächsten Teil.


    Caeden´s letzte Erinnerung im Epilog ist wieder sehr fieß. Gleichzeitig führt sie aber auch dazu, dass sich "der Kreis schließt" und es sich anfühlt, als währe die Geschichte zuende. Ist sie natürlich offensichtlich nicht, denn ein Teil fehlt noch, aber... ist schwer zu erklähren ohne zu spoilern. Ich hoffe nur, dass Islington da auch konsequent bleibt und das Ganze nicht zu gunsten von was anderem aus dem Fenster tritt.



    The Silver Tide - Jen Williams


    Frith, Wydrin und Sebastian werden von Wydrin´s Mutter angeheuert, um mit ihr die verfluchte Insel Euriale zu erkunden und stoßen auf eine wahnsinnige Fanatikerin, die die alten Götter zurückbringen will.


    Hat ähnlich wie die Vorgänger spaß gemacht zu lesen. Es ist nicht so düster wie der zweite Teil und ich bin mir inzwischen sicher, dass Jen Williams sich bewussti ist, dass Sebastian im vergleich zu seinen Kameraden ein verhältnissmäßig blasser Charakter ist und ihm deshalb die Sachen passieren, die ihm passieren, aber diesmal geht´s in eine echt merkwürdige Richtung. Ich hab auch das Gefühl, dass ein Teil der Handlung gegen Ende nicht wirklich Sinn macht, es gibt zwar eine Erklährung, die ist aber ehr schwach, aber das zerstöhrt das Buch jetzt nicht für mich.



    The Sword of Kaigen - M. L. Wang


    Auf der Spitze der Kusanagi-Halbinsel lebenm ächtige Kriegerfamilien die Kaigen seit Jahrhunderten erfolgreich gegen seine Feinde verteidigen. Aber jetzt droht die Mazuda Familie zu zerbrechen, nichtnur durch äußere Bedrohungen, sondern auch durch innere Konflikte und die Erkenntnis, dass im eigenen Reich etwas faul ist.


    Ich hab keine Ahnung, wie ich dem Buch gerecht werden soll, deshalb schreib ich einfach irgendwas.


    Ich hatte im Vorfeld im Internet gelesen das Buch währe Military-Fantasy, aber dem kann ich mich nicht anschließen. Es gibt Action, aber nicht viel und wirklich militärisch kommt es nicht rüber. Es ist ein auf die Charaktere fokussiertes, sehr emotionales Familiendrama.


    Das Worldbilding ist ein wilder Mix aus alt und modern. Einerseits ist es wie ein alter Samuraifilm, das sagt auch ein Charakter im Buch, andererseits gibt es Flugzeuge, Fernsehr, Internet und Smartphones. Und Elementarmagie, die ist ganz wichtig für die Handlung. Ein paar Rückblenden in die Vergangenheit von einer der Hauptpersonen hat auch Superheldenelemente.

    Obwohl das Buch ein Standalone ist gibt es gegen Ende ein paar Dinge die wohl in die Jugendbuchreihe der Autorin einfließen.



    Heroes Die - Matthew Stover

    Quote

    "He that lives by the sword shall die by my knive" i tell him. "That´s prophecy, if you like."


    In der Zukunft (2000 Jahre?) wird die Erde von einem totalitären Regime mit Klassensystem beherrscht. Um den Massen Brot und Spiele zu geben werden "Schauspieler" nach Overworld, einem Paraleluniversum in dem die Erde eine Fantasywelt ist, geschickt, um dort bluttriefende Abenteuer zu erleben.

    Hari Mikaelsohn ist der Attentäter Caine, der auf der Erde geradezu legendäre Beliebtheit erlangt hat und auf Overworld gefürchtet wird. Allerdings ist er damit beschäftigt seiner Frau Shanna hinterherzutrauern, die ihn verlassen hat, da sie ihn ursprünglich für einen guten Menschen hielt.

    Hari wird von seinem Studio darüber informiert, dass auf Overworld der mächtige Zauberer Ma'elKoth die Herrschaft in Ankhana, dessen letzten Regenten Cain getötet hat, an sich gerissen hat und jagt auch die als Dämonen geltenden Aktiri (Schauspieler) macht und auch alle seine Feinde als Aktiri bezeichnen und regelrechte Hexenjagten eingeleitet hat.

    Shanna hat versucht so viele Unschuldige wie möglich zu retten, wurde dabei aber vom Studio getrennt und wird desshalb in ca. einer Woche aus der Overworld-Phase fallen und sterben.

    Hari/Caine bekommt die Chance sie zu retten, aber nur wenn er vorher Ma'elKoth tötet.


    Das ist nicht mein erster Stover. Ich hab vor ein paar Jahren schon eiserne Dämmerung gelesen, das fand ich ganz nett.

    Dafür, dass das Buch von 1998 ist, wirkt es relativ modern, so als ob es erst in den letzten Jahren erschienen währe. Das führt aber auch dazu, dass der Gewaltgrad und die Schimphworte auf mich nichmehr ganz so besoders gewirkt haben, wie auf Leute die es vor 10-20 Jahren gelesen haben. Brutal ist es aber trotzdem und Grimdark, obwohl Grimdark damals noch kein so ein Ding war. Die Gedankengänge von einem der Charaktere sind auch sehr krank.


    Am Anfang nimmt sich das Buch etwas Zeit um die Dinge vorzubereiten, wobei ich mag, dass Stover einen nicht einfach Infodumpt sondern die Informationen einbaut, wenn es aus der Geschichte heraus Sinn macht, dass darüber geredet wird. Sobald Caine dann auf Overworld unterwegs ist zieht das Ganze dann an, bis zum relativ cleveren Finale. Allerdings hatte ich sowas in der Art schonmal gesehen und konnte mir denken in welche Richtung es geht. Wobei der Rest des Endes, nach dem Finale, dann anders ich als ich gedacht hatte.


    Ma'elKoth ist auch ein interessanter Charakter und nicht nur irgendein Bösewicht.


    Die Szenen in denen Caine auf Sendung ist oder sich Aufnahmen durch einen der "Matrix-Stühle" ansieht sind in Ich-Perspektive und Präsens geschrieben. Die Szenen auf der Erde, von Overworld-Characteren und Schauspielern die Offline sind dann in dritter Person Vergangenheit. Letztere machen glaub ich den größeren Teil aus.


    Irgendwie schreit die Handlung ja regelrecht nach Sozialkritik, die gibts, aber nicht viel. Auch die blutgierigen Massen auf der Erde bekommt man nur angedeutet. Ok,h ab gehört das kommt im 2. Teil.


    Außerdem erinnert mich das ganze ein bisschen an Westworld (die Serie).

  • Nun ja, Band 2, also "Blade of Thyshalle", setzt tatsächlich noch eine ganze Nummer obendrauf. Im Nachhinein ist "Heroes Die" eigentlich "nur" die Einleitung für die restlichen Bände. Und die Szenen in Overworld werden in den nächsten Bänden auch noch deutlich überwiegen (bis auf Band 3) - so jedenfalls meine Erinnerung.

    Wenn du mit noch etwas mehr Brutalität klar kommst, dann empfehle ich dir unbedingt weiterzulesen. Allerdings ist Band 2 nicht mehr zu bekommen... :nixweiss:

    Wir hatten es beim Forentreffen: Stover ist einer der Autoren, die trotz ihres Könnens zu unbeachtet geblieben sind - was ich sehr schade finde.

    Stover gehört - wie die meisten wissen - zu meinen absoluten Lieblingsautoren... ;)

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  • Als e-book gibt's Blade of Thyshalle noch.

    Das Grimdark-Magazine hatte vor einiger Zeit einen Artikel über die Bücher in dem sie meinten, dass Stover vielleicht mehr Erfolg gehabt hätte, wenn er erst nach beginn der Grimdarkwell (also Abercrombie und co.) veröffentlicht hätte.

    Ich hab definitiv vor weiterzulesen, aber erst nächstes Jahr, die nächsten Monate hab ich schon verplant. Es ist auch nicht so als ob mir die Gewalt groß Probleme gemacht hätte, nachdem ich schon öfter gehört hatte, wie krass das Buch doch ist, hätte ich sogar mehr erwartet. Beispielsweise ein Erikson ist jetzt auch nicht weniger heftig. Wie gesagt, liegt vielleicht auch daran, dass es in der Zeit aus der das Buch stammt noch nicht ganz so wüst zuging.

  • Ich finde es schwierig die Brutalität von Erikson mit Stover zu vergleichen. Das hinkt gewaltig. Stover ist - bedingt durch die ich-Perspektive - doch auf nem ganz anderen Level bzgl. Beschreibungen. Und in BoT hab ich mir das eine oder andere Mal schon gedacht, dass das jetzt beim Lesen schon schmerzt... ;)

    Okay, den Abercrombie hab ich noch nicht gelesen, aber Stover hat das eben schon vor längerer Zeit gemacht.


    herb: ich für meinen Teil mag am liebsten "Black Knife"... Ich liebe den Kontrast zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

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  • Ich hoffe ja immer noch auf ein Wunder und eine Neuauflage irgendwann...ich kann mich so gar nicht mit E-Books anfreunden und will mir den Stover nicht verderben, nur weil ich ihn elektronisch lese. Das einzige, was ich als E-Book lese sind Kurzgeschichten. Für alles andere habe ich lieber das Buch physisch in der Hand. So macht mir das lesen viel mehr Spaß (einer der Gründe, warum ich mir noch nicht Tchaikovsky's Shadows of the Apt Reihe geholt habe, obwohl es ein sehr gutes E-Book Angebot auf Amazon gibt).

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  • Erikson hab ich als Beispiel genommen, weil er immer noch die widerlichste Szene hat, die ich bisher gelesen habe.

    Vielleicht denk ich nach Blade of Tyshalle ja anders.

    Es wundert mich irgendwie, wieso Stover nicht bekannter geworden ist, nachdem es eine größere Bühne für die Art Geschichte gab. Es gibt ja Leute die ihn empfehlen. Vielleich liegts an dem Fantasy-Science Fiction Mix.

  • Echt? Hm, aber das gibt's doch jetzt auch schon wieder öfters mal. Frau Cherryh hat das doch fast schon am laufenden Band produziert... :gruebel:

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